Schottland 2017 – Tag 4 Monster-Tour

Der Tag beginnt mit Mützen und Mänteln. Also nicht für uns, da das Thermometer „stolze“ 14° anzeigt und wir auch gar keine Mützen und Mäntel dabei haben. Aber für die Berge auf unserem Weg, die sich heute alle immer wieder eine Wolkenmütze aufsetzen und sich gelegentlich auch gleich ganz in einen Wolkenmantel hüllen. Je nachdem auf welcher Seite des Wetters man ist, hat man dann entweder ein tolles Foto- und Filmmotiv (die Festplatten quillen jetzt schon über :-)) oder steht im ungemütlichen Nebel-Regengemisch.

Wir genießen das Schauspiel auf dem Weg, denn unser Ziel liegt heute hinter den Bergen – wir besuchen keine Zwerge, sondern Nessie. Richtig, heute wollen wir uns auf der Monster-Tour rund um Loch Ness cachen. Schon lange bevor man Schottlands bekanntesten See erreicht, häufen sich die Schilder, die mehr oder weniger originell auf den scheuen Bewohner Bezug nehmen. Aber da inzwischen die Sonne gegen die Wolken mit 1:0 in Führung gegangen ist, sehen wir großzügig darüber hinweg :-).

Urquhart Castle wird bestimmt von jedem der hier in der Gegend Urlaub macht angesteuert. Die Burgruine liegt malerisch direkt am See bei Drumnadrochit. Entsprechend groß ist der Andrang auf dem überschaubaren aber erfreulicherweise kostenfreien Parkplatz. Obwohl wir die Ruine nur mal sehen, aber nicht besichtigen wollen, warten wir geduldig, bis eine Lücke frei wird, stellen das Cachermobil ordnungsgemäß ab und laufen zurück zur Strasse, wo die Traube an Hobbyfotografen vermuten lässt, dass man von dort das schmucke Castle sehen kann. Und so ist es dann auch. Die Traube verläuft sich nach ein paar Minuten und wir sind unter uns. Bis am Straßenrand mit laut knatterndem Auspuff ein britischer Wagen hält, der Fahrer bei laufendem Motor herausspringt, die im Anschlag gehaltene Kamera hochreißt, zwei mal auf den Auslöser drückt, zurück hinters Steuer hechtet und mit quietschenden Reifen weiterfährt. Das ist natürlich deutlich effizienter als unser kurzer Stopp 🙂

Wir cachen uns den See entlang bis Invermoriston für eine Pipipause und den Besuch der River Moriston Wasserfälle mit der hübsch darüber hinwegführenden Telford Bridge.

Vom Südende des Sees ziehen dunkle Wolken auf, aber am etwas abseits gelegenen Loch Tarff started die kleine Currywurst nochmal und an diversen Aussichtspunkten werden nochmal schöne Fotomotive geboten. Wir sind dem Tipp gefolgt, den See entgegen des Uhrzeigersinns zu umrunden und das war gut so. Wir haben deutlich mehr Gegenverkehr als Verfolger, was unserem Gegendbegucken-Tempo förderlich ist, und das ein oder andere Panorama hätten wir sonst nur noch im Rückspiegel gesehen.

Die Wolken jagen uns den ganzen Heimweg, bis sie schließlich wieder an den Bergen hängen bleiben und zu Mützen und Mänteln werden 🙂