Schottland 2017 – Tag 7 Es geht südwärts

Der Routenplaner sagt, dass wir für die Strecke bis nach Argyll etwa 5 Stunden brauchen. Selbstverständlich wollen wir nicht einfach nur von A nach B fahren, sondern haben uns für den Weg ein paar interessante Ziele ausgesucht, die einen Halt wert sind. Allerdings ist für den gesamten Westen von Schottland eine Unwetterwarnung ausgesprochen worden, mit Starkregen und Überflutungsgefahr. Mal sehen, wie weit wir kommen, bevor es damit losgeht. Der Tag startet zumindest trocken und sonnig.

Unterwegs haben wir in der letzten Woche immer wieder schön restaurierte Oldtimer und jede Menge Sportwagen gesehen. Offensichtlich gehört eine Schottland-Ralley oder Rundfahrt in diesen Kreisen irgendwann einfach dazu. Wie bequem das bei den hiesigen Straßenverhältnissen ist möchten wir lieber nicht beurteilen 😊 Heute Morgen geraten wir mitten in solch eine Veranstaltung und sehen Dutzende der blitzenden Karossen. Da sie alle „offen“ fahren drücken wir ihnen die Daumen, dass der Regen noch ein Weilchen auf sich warten lässt.

Je weiter wir gen Süden kommen, je voller werden die Straßen. Wir wollen am Commando Memorial bei Gairlochy eine geruhsame Pause einlegen, nicht unbedingt wegen des Denkmals für die Spezialeinheit schottischer Soldaten im zweiten Weltkrieg, sondern wegen der Aussicht über das Tal, als plötzlich zwei Reisebusse eine Horde Senioren ausspuckt die sich über das Areal ergießt. Offensichtlich müssen wir uns ab sofort auf solche Überfälle einstellen. Denn auch am Glenfinnan Monument ist einiges los und wir haben diesmal das „Vergnügen“ mit einer chinesischen Reisegruppe, die ihre Selfies mit großem Enthusiasmus für sich selbst und wenig Rücksicht für die übrigen Besucher macht.

Glenfinnan hat aber gleich zwei Attraktionen. Zum einen das schon erwähnte Monument, dass dem glücklosen „Bonnie Prince Charlie“ gewidmet ist, der hier die Highlander zu einer Armee versammelte und den Jakobitischen Aufstand begann. Und für alle Freunde der jüngeren Geschichte gibt es den Glennfinnan Viadukt, über den der Harry-Potter-Zug fährt. Jedenfalls am Wochenende, sonst ist es ein ganz gewöhnlicher Zug. Wir haben aber keine Zeit auch nur auf irgendeinen Zug zu warten der fotogen über das Bauwerk rollt, denn wir müssen ja noch weiter. Außerdem fängt es schon auf dem Weg zum Viaduct zu tröpfeln, und kaum sitzen wir wieder im Auto fängt es auch richtig an zu regnen. Damit entfällt das restliche Wegprogramm und wir fahren durch bis zu unserem Ziel in Furnace am Loch Fyne.