Schottland 2017 – Tag 9 Weihnachtsfreuden in Inveraray

Es regnet – mal wieder. Grund genug sich nochmal gemütlich umzudrehen und den Tag etwas später zu beginnen 😊 Und tatsächlich regnet es sich ein und es dauert bis zum Nachmittag, ehe wir ein trockenes Stündchen nutzen können und uns nach Inveraray begeben. Bekannt für das schwarzweiße Dekor der Häuser auf der Hauptstraße in denen sich heute viele kleine Geschäfte befinden. Und zu Dianes Entzücken findet sich hier auch ein Laden mit dem vielversprechendem Namen „Christmas Dove“. Was eine Taube jetzt unbedingt mit Weihnachten zu tun hat erschließt sich uns nicht unbedingt, aber es ist ein kleines schottisches Weihnachtswunderland. Und natürlich müssen wir einkehren und verlassen es auch nicht ohne neue Schätze für das kommende Fest. Es sind schließlich nur noch 209 Tage bis Weihnachten – wird also langsam Zeit mit den Vorbereitungen zu beginnen 😊

Der bedeckte Himmel drückt nicht nur ganz allgemein auf’s Gemüt; er lässt auch die Plage der Highlands auf uns los – und das obwohl wir uns technisch nur noch so ganz knapp in den Highlands befinden. Die Midges tummeln sich in dichten Wolken und trotz des sonst wohlbewährten Anti-Brumm haben sie uns bald mit juckenden Bissen übersät. Der Staubsauger wird zur Waffe für unseren Gegenangriff. Allerdings sind die Biester verflixt klein und flink. Die Nacht werden wir wohl wieder zu unfreiwilligen Blutspendern ☹.

Schottland 2017 – Tag 8 Kintyre

Auch wenn wir gestern „nur“ ein bisschen Regen abbekommen haben, scheinen die Unwetter andernorts gemäß Warnung stattgefunden zu haben – jedenfalls ist in unserer Gegend das Internet bis auf weiteres ausgefallen. Da wir uns bei unserer Planung sonst schon sehr auf dieses Medium verlassen, müssen wir jetzt umdenken 😊 Nachdem Lars aufgehört hat zu zittern (Internet-Entzug ist nicht schön…) befragen wir unseren Vermieter Colin und holen uns von ihm Empfehlungen, was wir hier nicht verpassen dürfen. Entsprechend sind wir kurz darauf auf dem Weg zum Crinan Canal, der vor rund zweihundert Jahren gebaut wurde und heute hauptsächlich von Yachten genutzt wird. Die Freizeitskipper müssen unter anderem 165 manuelle Schleusen passieren, die allein per Muskelkraft bedient werden. Als Gegenleistung für Lars‘ tatkräftige Unterstützung dürfen wir den Vorgang mit der Crew der „Whisper“ aus der ersten Reihe verfolgen…

Der Canal dient als Abkürzung zur Westküste und ersparte schon den damaligen Transportschiffen den Weg um die Halbinsel Kintyre. Und ja, wenn ihr jetzt „Mull of Kintyre“ von Paul McCarthney im Ohr habt, genau dieses Kintyre ist es. Mr. McCartney hat eine Farm am Ende der Halbinsel und ihr mit dem Song ein musikalisches Denkmal gesetzt. Dies ist Colins zweiter heißer Tip und stand auch schon auf unserer Erkundungsliste für diesen Urlaub 😊 Die Landzunge bietet auf der Westseite Ausblicke auf die vorgelagerten Inseln Islay, Gigha und Jura, während auf der Ostseite die Insel Aran für ein schönes Panorama sorgt. Dazwischen finden sich grüne Hügel, viele Schafe und Lämmer – gerne „lose“ (unsere Übersetzung von Sheep on the loose 😉), also nicht eingezäunt, Strände und kleine Weiler. Alles sehr malerisch und sehr grün.

Skipness Castle „finden“ wir eher zufällig, ist aber ein echter Glücksgriff. Es liegt etwas abseits, kostet keinen Eintritt und wir sind fast alleine bei unserer Erkundung. Genauso wie wir das mögen. Nur die im Übermaß aufgestellten Bauzäune stören den Gesamteindruck ein bisschen.

Dann machen wir uns langsam wieder auf den Rückweg, denn wir möchten das Abendlicht noch für einen kurzen Flug über Loch Fyne nutzen.