Istanbul – Tag 2

Heute geht es richtig los mit dem Touristenprogramm. Alle, die schon mal hier waren, können jetzt in Erinnerungen schwelgen, alle anderen können sich einen Vorgeschmack holen und selbst einmal herkommen.

Wir beginnen den Tag im Ägyptischen Basar. Viele viele bunte Farben, Gerüche und engagierte Verkäufer erwarten uns. Wir schaffen sogar ein paar Bilder, ohne einen Teppich, Gewürze oder Seidentücher kaufen zu müssen 🙂

Dann machen wir uns an den Aufstieg zur Sultan-Süleyman-Moschee. Spätestens jetzt wissen wir, dass Istanbul tatsächlich auf mehreren Hügeln erbaut ist. Es geht steil bergan, aber der Aufstieg lohnt sich! Die Moschee ist nicht nur in der Silhouette der Stadt ein Highlight, sondern auch ein überraschend ruhiger und entspannter Ort.

Dann geht es weiter zur Hagia Sophia. Über 900 Jahre eine Kirche, dann fast 500 Jahre eine Moschee und jetzt schließlich ein Museum. Leider hat die Zeit doch deutliche Spuren hinterlassen und für die Restauration befindet sich ein riesiges Gerüst im Innenraum. Trotzdem auch drinnen ein imposanter Bau.

Zum Schluss machen wir noch einen Abstecher in die Yerebatan-Zisterne. 140 Meter lang und 40 Meter breit ist der Wasserspeicher und erinnert mit seinem Gewölbe ein bisschen an eine unterirdische Kirche. Obwohl der Andrang ziemlich groß ist, verläuft sich die Menge recht schnell. Wir warten ein bisschen und haben dann überhaupt keine Probleme, die Atmosphäre zu genießen – bis auf den gelegentlichen kalten Tropfen, der von der Decke immer genau in den Nacken fällt 🙂 Und wieder einmal begeistert uns der Restlichtverstärker unserer Kamera!

Aufgrund des Grubenunglücks kommt es in Ankara heute zu Ausschreitungen. Eine kleine Demonstration, die hier über die Istikal Caddesi (Straße der Unabhängigkeit) direkt an unserem Hotel vorbei geht, warten wir in Ruhe ab und machen uns dann auf den Weg nach Karaköy. Eigentlich wollten wir den Abend hier mit einem gemütlichen Essen ausklingen lassen, aber als wir aus der Tram aussteigen, bauen vermummte Demonstranten gerade eine Strassensperre auf. Wir wollen sofort wieder zurückfahren, aber auch die Bahnschienen werden blockiert. Plötzlich gehen ein paar Paletten in Flammen auf und irgendwo wird eine Signalpistole abgefeuert. Als die Polizei anrückt, werden die ersten Steine geworfen. Der Bahnfahrer reagiert prompt und fährt die Waggons zurück über die Brücke in Sicherheit. Hubschrauber kreisen über der Stadt und die Stimmung wird zunehmend aggressiver. So hatten wir uns den Abend nicht vorgestellt und wir nehmen das nächste Taxi zurück ins Hotel. Direkt davor steht ein Aufgebot an Polizei, inklusiver Wasserwerfer. Später ziehen wieder Demonstranten durch die Istikal Caddesi und werden mit Tränengas vom Taksim-Platz ferngehalten. Wir sind froh, dass wir im sechsten Stock ein bisschen über den Dingen stehen. Hoffentlich beruhigt sich die Lage morgen wieder.

3 Antworten auf „Istanbul – Tag 2“

  1. Schönes Tagesprogramm und in der Tat schöne Erinnerungen! Passt auf euch auf!… Morgen vielleicht mal lieber Bötchen fahren? Auswahl gibt’s ja genug.

  2. Die Zisterne steht auch auf meiner Istanbul-Wunschliste ganz oben. Schön, endlich mal „Beweis-Bilder“ zu sehen und eine ehrliche Erfahrung zu lesen.

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